Selbsttest: Sind Sie Trump-gefährdet?
Der Spuk ist vorbei. Donald Trump ist abgewählt. Weltweit feiern Menschen das politische Ende des Mannes, der keine Grenzen kannte, keine Höflichkeit, keinen Anstand. Donald Trump war unmöglich und die halbe Welt suhlte sich nun jahrelang im Hochgefühl der Überlegenheit. „So was würde ich nie wählen!“ ist die Überzeugung vieler Menschen auch hier in Deutschland. Sind Sie sich sicher?
Es ist so eine Sache mit der Überlegenheit. Viel zu schnell erhebt man sich über Menschen, die man nicht versteht. Deshalb stellt dieser Artikel einen kleinen Selbsttest dar, wie Trump-gefährdet Sie sind: Würden Sie auf das gleiche Spiel hereinfallen? – Beantworten Sie es sich selbst!
Stellen Sie sich vor, es wäre der 20. Januar 2017 und alles wäre andersherum. Hillary Clinton steht vor zehntausenden Menschen auf der Bühne und hält die Rede ihrer Amtseinführung. Sie spricht die weltbewegenden Worte: „Von diesem Tag an heißt es nur noch Klimaschutz zuerst! Nur noch Klimaschutz zuerst!“ Applaus brandet auf. Endlich eine Präsidentin, die die Menschheitsherausforderung unserer Zeit ernst nimmt!
Clinton kündigt an, eine Wand aus Windkraft durch das das ganze Land zu bauen. Jedem Widerstand zum Trotz. Sie will, dass quer durch die USA eine lange Linie Windräder steht. Ihre Anhängerinnen rufen in Ekstase immer wieder „Bau die Wand! Bau die Wand! Bau die Wand!“.
Auch auf der Weltbühne macht Clinton ernst. Den NATO-Verbündeten sagt sie beim ersten Treffen, dass sie den gesamten Schutz Amerikas für den demokratischen Westen aufkündigt, wenn Europa nicht endlich Willens ist, die Pariser Klimaschutzziele konsequent zu verfolgen. In den deutschen Leitartikeln überschlagen sich Journalistinnen und Journalisten mit Lobeshymnen auf diesen Mut.
Beim Abschluss des NATO-Gipfels kommt es zu einer bemerkenswerten Szene. Clinton schiebt sich vor einen anderen Staatschef in die erste Reihe. Darauf angesprochen sagt sie: „Frauen dürfen nicht länger hinter Männern stehen. Wir haben unseren Platz in der ersten Reihe verdient“.
Einseitig kündigt sie Handelsabkommen auf, die dem Klima schaden. Sie twittert: „Das war ein schlechter Deal für unsere Welt und deshalb habe ich ihn gekündigt. Es gilt: Klimaschutz zuerst!“ Produkte aus Ländern, die ihre Klimaziele nicht konsequent verfolgen, belegt sie mit Strafzöllen.
Bei Pressekonferenzen im Weißen Haus kommen kritische Fragen auf: Ist es klug, dass Amerika sich isoliert? Würgt Clinton die Ökonomie ab? Wer soll all die Windräder finanzieren? Clinton findet deutliche Worte: „Ihr Kleingeister. Wir haben nur eine Welt und ihr fragt, wie wir das finanzieren? Wir werden diese Wand aus Windkraft bauen. Wir werden sie bauen und die Klimasünder werden dafür bezahlen!“
Menschen kaufen sich T-Shirts, auf denen zu lesen ist „Klima zuerst! CLINTON“. Sie wollen Teil dieser Bewegung werden, die die Welt rettet vor der größten Gefahr, der wir uns je als Menschheit stellen mussten.
Clinton kündigt an, nur noch Menschen als oberste Richter zu benennen, die beim Klimaschutz absolut kompromisslos sind. Sie geht dafür in den massiven Konflikt mit den Republikanern.
Weil Clinton gesetzliche Grenzen beim Klimaschutz überschreitet, starten die Republikaner ein Amtsenthebungsverfahren. Ihre Anhängerinnen und Anhänger weltweit sind empört. „Sie tut das Richtige und die Republikaner verfolgen sie dafür! Das, was die Republikaner versuchen, ist ein Verbrechen an der Menschheit! Wenn es um das Schicksal der Welt geht, muss es möglich sein auch das Recht zu beugen“ ist im Feuilleton zu lesen.
In vielen US-Städten gibt es nun regelmäßige Clinton-Fahrraddemonstrationen. In Sozialen Netzwerken beschimpfen ihre Anhängerinnen und Anhänger alle Klimasünder. Das Land ist gespalten.
Genug davon!
Sind Sie sich absolut sicher, dass Sie niemals auf die Methode Trump hereinfallen würden? Auch nicht, wenn sie auf Ihrem Thema basiert? Auch nicht, wenn Sie absolut von der Notwendigkeit des Ziels überzeugt sind? Sicher?